Die Grübbe Bartzwerge zählen zu den markantesten Erscheinungen unter den Zwerghuhnrassen. Ihr Typ steht für Kompaktheit, Präsenz und Charakterstärke. Sie verbinden die elegante Linienführung der Antwerpener Bartzwerge mit einem ganz eigenen Ausdruck – bedingt durch das rassetypisch kurze, gedrungene Format, den kräftigen Bart ohne Kehllappen und das vollständige Fehlen eines Schwanzes.
Dieser schwanzlose Aufbau – die sogenannte Verlustmutation des Bürzels – verleiht den Tieren eine besondere Silhouette, die durch einen vollen Halsbehang und eine betonte Vorderpartie zusätzlich unterstrichen wird. In Kombination mit einer aufrechten Haltung und einem wachen Blick entsteht so ein Erscheinungsbild, das sowohl in der Voliere als auch im Freilauf unverwechselbar wirkt.
Ein Grübbe Bartzwerg soll stets kompakt, tief gestellt und deutlich aufgerichtet wirken. Die Brust wird hoch und stolz und gut vorgewölbt getragen, der Rücken ist kurz, breit und mit leicht abfallender Linien in einem breiten Abschluss übergehend. Besonders wichtig ist ein harmonisch ausgebildeter dreigeteilter Bart, der zusammen mit der krausen Halsbefiederung das Gesicht markant rahmt. Ein zu langer Hals, ein schwacher Stand oder zu lose Flügel würden den gewünschten Typ ebenso stören wie zu große Tiere mit überstreckter Haltung.
Wichtig ist, dass sich der Gesamteindruck durch Fülle, Proportion und Ausstrahlung auszeichnet – weniger durch Masse, sondern durch kecke Ausdruckskraft.
Die Grübbe Bartzwerge sind durch eine Verlustmutation schwanzlos. Das bedeutet, dass sie genetisch keinen Schwanzwirbel und kein vollständiges Steuergefieder ausbilden. Diese Eigenschaft ist dominant gegenüber der normalen Schwanzbildung. In der Zucht wird deshalb darauf geachtet, schwanzlose Tiere möglichst mit schwänzigen zu verpaaren, um Defekte im hinteren Rückenbereich zu vermeiden.
Regelmäßige Einkreuzungen mit Antwerpener Bartzwergen helfen zudem, Vitalität und Typ zu erhalten – ohne die rassetypischen Merkmale der Grübbe zu verlieren.
Bei der Zucht der Grübbe Bartzwerge steht nicht der Farbenschlag im Vordergrund, sondern konsequent der Rassetyp. Dieser Grundsatz gilt unabhängig davon, ob mit einfarbigen, gescheckten oder gesäumten Tieren gearbeitet wird. Nur wer auf Haltung, Struktur, Form und Bartausprägung achtet, kann langfristig typvolle Tiere hervorbringen.
Die enge Verwandtschaft zu den Antwerpener Bartzwergen bietet zusätzliche züchterische Möglichkeiten: Alle bei den Antwerpener Bartzwergen anerkannten Farbenschläge sind auch bei den Grübbe Bartzwergen zugelassen. Damit eröffnen sich vielfältige Linien und Varianten – ohne den Fokus auf den Typ zu verlieren.
Grübbe Bartzwerge benötigen wenig Platz, was sie besonders für kleine Gartenhaltungen oder Stämme mit begrenztem Raum interessant macht. Auch in Volieren zeigen sie sich lebhaft, zutraulich und sehr aufmerksam.
Die Aufzucht gelingt bei sorgfältiger Planung problemlos. Küken entwickeln sich bei gutem Futter und ausreichender Wärme schnell zu typvollen Junghühnern. Die schwanzlose Vererbung erfordert allerdings ein gutes züchterisches Verständnis – insbesondere bei der Kombination mit schwänzigen Tieren zur Typverbesserung.
Im Jahr 2025 stehen die Grübbe Bartzwerge im Wettbewerb um den Goldenen Siegerring des BDRG – dem bedeutendsten Wettbewerb des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter.