Laufenten sind nicht nur hervorragende Schneckenvertilger, sondern auch faszinierende Haustiere, die mit ihrem quirligem Wesen jedem Garten Leben einhauchen. Damit sich diese Tiere wohlfühlen und artgerecht gehalten werden, sind einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen.
Gehege und Wasserstelle
Ein geräumiges Gehege ist essenziell für die Haltung von Laufenten. Die Tiere brauchen viel Platz zum Umherlaufen. Pro Ente sollten mindestens 150 m² eingeplant werden. Ein Teich oder eine andere Wasserstelle ist unerlässlich. Die Wasserfläche sollte für zwei bis fünf Enten mindestens 2 m² groß und 0,4 m tief sein. Alternativ kann auch ein Bachlauf mit Filtersystem angelegt werden, der das Wasser länger sauber hält. Eine geschotterte Zugangsfläche zum Teich hilft, Verunreinigungen zu minimieren. Bei Frost sollte ein größerer Teich eisfrei gehalten werden, um zu verhindern, dass die Enten unter die Eisfläche geraten. Wenn dies nicht möglich ist, sollten die Enten Zugang zu einer mehrmals täglich erneuerten Wasserschale haben.
Stall und Sicherheit
Ein sicherer und verschließbarer Stall ist notwendig, um die Enten nachts vor Fressfeinden wie Mardern und Füchsen zu schützen. Der Stall muss nicht zwingend gedämmt sein, sollte aber zugluftfrei und trocken sein. Im Winter sollte die Einstreu, vorzugsweise Stroh, dicker eingebracht werden, um zusätzliche Wärme zu bieten. Obwohl Laufenten bis zu zweistelligen Minusgraden standhalten, ist ein schützender Unterstand bei extremem Wetter empfehlenswert. Auch im Frühjahr sollten die Enten nachts eingesperrt werden, da Fressfeinde dann besonders aktiv sind.
Ernährung und Pflege
Neben Schnecken sollten Laufenten zusätzliches Futter erhalten. Geeignet sind Hühnerfutter, Haferflocken, ungewürzte Speisereste, Salatblätter und Reis. Mehrere Wasserstellen im Garten sind wichtig, damit die Enten stets Zugang zu frischem Trinkwasser haben. Im Winter, wenn Schnecken rar sind, ist eine tägliche Zufütterung notwendig. Regelmäßige Gesundheitsvorsorge wie Entwurmungen und die Bereitstellung von kleinen Steinchen oder Flusssand als Verdauungshilfe sind ebenfalls wichtig.
Sozialverhalten und Gruppenstruktur
Laufenten sind soziale Tiere und sollten mindestens zu zweit gehalten werden. Gruppen sollten idealerweise aus mehr Weibchen als Männchen bestehen, um den Stress während der Paarungszeit zu minimieren. Reine Männchengruppen funktionieren meist gut, während reine Weibchengruppen problematischer sein können. Laufenten können bis zu 15 Jahre alt werden. Wer keine Eier sammeln möchte, kann auch eine reine Männer-WG halten, was die Pflege einfacher machen kann.
Sicherheit im Gehege
Ein stabiler, mindestens 80 cm hoher Zaun ist notwendig, um die Enten im Gehege zu halten und vor Fressfeinden zu schützen. Der Zaun sollte engmaschig sein, damit die Enten ihre Köpfe nicht hindurchstecken können. Laufenten sind neugierig und könnten sich sonst verletzen.
Meldung und Schutz
Laufenten müssen beim Veterinäramt und der Tierseuchenkasse gemeldet werden. Bei einem Ausbruch der Vogelgrippe müssen sie sicher aufgestallt werden können, um eine Ansteckung zu verhindern.
Chemiefreier Garten
Der Verzicht auf Schneckenkorn und andere chemische Pestizide ist entscheidend, da diese Substanzen für Laufenten tödlich sind. Ein natürlicher, chemiefreier Garten unterstützt nicht nur die Gesundheit der Enten, sondern auch das ökologische Gleichgewicht und die allgemeine Gartenfauna.
Mit diesen Tipps schaffen Sie eine artgerechte Umgebung für Ihre Laufenten, in der sie sich wohlfühlen und als natürliche Schädlingsbekämpfer effektiv arbeiten können.