Die Japanische Legewachtel hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Geheimtipp unter den Rassegeflügelzüchtern entwickelt. Seit ihrer offiziellen Anerkennung im Jahr 2015 bereichert sie die Ausstellungen und begeistert immer mehr Züchter durch ihre Einzigartigkeit.
Ursprünglich im asiatischen Raum beheimatet, wurden Wachteln in Japan bereits im 13. Jahrhundert wegen ihres Gesangs gehalten. Erst viel später begann man, sie gezielt auf Legeleistung zu züchten. Heute sind Japanische Legewachteln wahre Eiermaschinen mit einer Leistung von bis zu 230 Eiern im Jahr – vereinzelt legen einzelne Tiere sogar zwei Eier pro Tag. Die Eierproduktion beginnt oft schon in den frühen Morgenstunden und dauert bei besonders leistungsstarken Hennen bis zu 13 Stunden am Tag.
Mit ihrer geringen Größe und schnellen Entwicklungszeit sind sie ideal für Züchter mit begrenztem Platzangebot oder für solche, die neben anderen Geflügelrassen noch ein weiteres Zuchtprojekt verfolgen möchten.
Wer glaubt, dass sich Wachteln wie Hühner aufziehen lassen, der irrt. Die Küken benötigen spezielle Bedingungen: In der ersten Woche kein Einstreu, spezielles Wachtelstarterfutter mit hohem Proteingehalt und besonders schmale Tränken, um ein Ertrinken zu vermeiden. Ein kleines Nachtlicht (z. B. LED-Dauerlicht in warmer Farbtemperatur) hilft den Küken außerdem, nachts den Weg zur Wärmequelle zu finden.
Der richtige Zeitpunkt zum Beringen liegt bereits zwischen dem 7. und 10. Lebenstag – früher als bei vielen anderen Geflügelarten, da die Wachteln sich besonders schnell entwickeln. Danach geht alles zügig: Bereits ab der 6. Lebenswoche legen die ersten Hennen Eier, und die Hähne beginnen mit ihrer Balz.
Japanische Legewachteln benötigen wenig Platz – ausgediente Kaninchenställe oder kleine Volieren reichen meist völlig aus. Futter- und Wasserspender sollten erhöht stehen, um Verunreinigung zu vermeiden. Auch Sandbäder und Versteckmöglichkeiten werden gern angenommen.
Wichtig ist die frühzeitige Geschlechtertrennung, da die Hähne untereinander – und auch gegenüber den Hennen – aggressiv werden können. Nicht benötigte Hähne lassen sich – bei entsprechender Schlachterfahrung – auch kulinarisch verwerten.
Die Wachteln sind nicht nur eierfreudig, sondern auch echte Ausstellungstiere – sofern man einige Besonderheiten beachtet. Der ideale Schauzeitpunkt liegt zwischen der 11. und 14. Lebenswoche. Damit das Gefieder glänzt, lohnt sich ein vorsichtiges Waschen mit lauwarmem Wasser und mildem Shampoo.
Diese Pflege ist besonders wichtig, da Wachteln viel feinen Federstaub bilden, was ihr Erscheinungsbild schnell matt wirken lässt. Ein stressfreier Transport sowie eine ruhige Eingewöhnung vor der Bewertung wirken sich ebenfalls positiv auf das Gesamterscheinungsbild aus.
Die Japanische Legewachtel ist eine echte Bereicherung – für den Stall, die Ausstellung und den Frühstückstisch. Wer Interesse hat, findet im Sonderverein kompetente Ansprechpartner und auch in unseren Reihen im RGZV Loccum sicher bald engagierte Mitstreiter.
Wer also überlegt, ein paar der kleinen Eierwunder im eigenen Garten zu halten, dem können wir nur sagen: Nur zu – es lohnt sich in vielerlei Hinsicht!